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Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes

Als Gestationsdiabetes („Schwangerschaftsdiabetes“) bezeichnet man eine Kohlenhydratstoffwechselstörung, die erstmalig während der Schwangerschaft auftritt.

Vor der eher nüchternen wissenschaftlichen Erklärung: Hier finden sie einen link zu leckeren Kochrezepten für Gestationsdiabetikerinnen.

 

Zur Diagnosestellung eines Gestationsdiabetes wird bei allen Schwangeren in der 24.-28. Schwangerschaftswoche ein 75 g oraler Glukosetoleranztest durchgeführt. Dieser Test heißt auch „oGTT“ oder „Zuckerbelastungstest“. Die Patientin sollte in den Tagen vor dem Test möglichst kohlenhydratreich essen, um die Bauchspeicheldrüse zu reizen. Am Abend vor dem Test darf sie bis ca. 22:00 Uhr essen und muss danach nüchtern bleiben. Am Morgen erfolgt zunächst eine Blutentnahme, danach erhält sie 75 g Glukose (Traubenzucker) als Trinklösung. Nach ein und zwei Stunden erfolgen weitere Blutentnahmen. Während des Tests sollte sich die Patientin nicht viel bewegen.

Nüchtern 92 mg/dl (5,1 mmol/l)
Nach 1 Stunde 180 mg/dl (10,0 mmol/l)
Nach 2 Stunden 153 mg/dl (8,5 mmol/l)

Wenn nur ein Wert überschritten wird, spricht man bereits von einem Gestationsdiabetes.

Die Risikofaktoren für einen Schwangerschaftsdiabetes sind:

  • schon früheres Auftreten eines Gestationsdiabetes
  • Alter der Schwangeren über 30 Jahre
  • Übergewicht zu Beginn der Schwangerschaft
  • Diabetes mellitus Typ 2 bereits in der Familie vorhanden
  • bei vorangegangenen Geburten ein besonders großes Kind (Geburtsgewicht über 4500 g)

Durch eine Behandlung des Gestationsdiabetes lassen sich die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind nahezu auf das Risiko einer gesunden Schwangeren senken.

Die Therapie des Gestationsdiabetes besteht aus einer Ernährungsumstellung und wenn notwendig einer zusätzlichen Insulingabe. Bei 85% der Patientinnen genügen die diätetischen Maßnahmen zur Blutzuckeroptimierung, die übrigen 15% benötigen zusätzlich Insulin. Tabletten zur Behandlung des Diabetes sind nicht zugelassen.

Zielwerte des Blutzuckers bei Schwangerschaftsdiabetes:

Nüchtern / vor dem Essen  < 95 mg/dl  < 5,3 mmol/l
1 Stunde nach dem Essen  < 140 mg/dl  < 7,8 mmol/l

Unterzuckerungen gilt es zu vermeiden.

6-12 Wochen nach der Geburt des Kindes sollte ein erneuter Glucosetoleranztest durchgeführt werden, um die Stoffwechsellage der Mutter zu kontrollieren.

Besonders gefährdet für die Entwicklung von Diabetes nach der Schwangerschaft sind Frauen, die während der Schwangerschaft Insulin spritzen mussten, sowie stark übergewichtige Frauen. Auch die familiäre Veranlagung spielt eine Rolle. Stillen des Neugeborenen für mindestens drei Monate wirkt sich dagegen schützend auf das Diabetes-Risiko der Mutter aus.